Dem Klimaschutz zuliebe: konzentrierte Prokrastination

Konzentrierte Prokrastination.

Pünktlich zur Bundestagswahl stellen wir ein Umwelt & Klimaschutzkonzept vor, dass sowohl effektiv, kostenfrei als auch einfach umzusetzen ist: konzentrierte Prokrastination.

Die Themen Klimaschutz, Biodiversität und Insektensterben sind in aller Munde. Auch unsere wertvollen fleißigen Blütenbestäuber, Honigsammlerinnen und ihre krabbelnden Freunde brauchen mehr Unterstützung.
Mit einfachen Mitteln können wir beides angehen. Wir stellen Ihnen das revolutionäre, quasi kostenfreie Konzept des konzentrierten (aber konstruktiven) Nichtstuns vor und beantragen dessen Umsetzung im Kreis Viersen. Prokrastination, wo sie hingehört. Grünflächen, auf denen wir nichts machen. Naja, fast.

Aber die CDU faulenzt – oder blockiert bewusst Maßnahmen.

Der Antrag wurde am 17. August 2021 dem Landrat übermittelt. Bedeutet, er ist mehr als fristgerecht bei der Verwaltung eingegangen.

Nun hat das Büro des Landrats den Antrag wohl falsch verstanden und übt sich an destruktiver Prokrastination zulasten des Klima- und Umweltschutzes. Normalerweise werden Anträge durch die Verwaltung direkt in die Ausschüsse übergeben, die dafür zuständig sind. Dort wird zuerst über den Antrag beraten und abgestimmt. Das wären in dem Fall der Ausschuss für Planen, Bauen, Infrastruktur (tagt am 21.09.2021) und der Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft (tagt am 22.09.2021). Beide tagen noch VOR der Wahl. Über die Umsetzung wird dann in der folgenden Kreistagssitzung abgestimmt. Da aber die CDU(-geführte Verwaltung) wieder beweisen will, wie gut sie darin ist, den Klimaschutz auf den Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben, hat sie dafür gesorgt, dass dieser Antrag und auch Anträge anderer Parteien zum Klimaschutz verschoben werden – auf die Kreistagssitzung am 30.09.2021. ABER! Dort wird aber keine echte Entscheidung über die Inhalte getroffen – dort wird nur entschieden, ob der Antrag in den Ausschuss für Planen, Bauen, Infrastruktur verschoben wird, der aber danach erst wieder in drei Monaten stattfindet. Sollte die Verschiebung abgelehnt werden, gilt der Antrag als ganzes als abgelehnt.
Ergebnis: mindestens 3 Monate warten, falls der Verschiebung diskussionslos überhaupt zugestimmt wird. Obwohl es früher hätte gehen können.

Wir beantragen:

Der Kreis Viersen schafft auf kreiseigenen Grundstücken Wildgrünflächen. Diese können bereits bewachsen sein oder brach liegen. Pflanzen auf Wildgrünflächen sollen wild wachsen, ohne beschnitten, gedüngt oder entfernt zu werden. Designierte Wildgrünflächen sollen hauptsächlich durch den automatischen und natürlichen Verbreitungsprozess von Pflanzen mit neuen Pflanzen bepflanzt werden. Die Summe an Quadratmetern der zu schaffenden Grünflächen soll mindestens 3% der kreiseigenen Grundstücksflächen entsprechen.
Lediglich Pflanzen, die eine Gefahr für das Umfeld darstellen, sollen entfernt werden.
Den Honigsammlerinnen zuliebe macht der Kreis aber nur halbe Sachen – Die Hälfte der Flächen werden 1 oder 2 mal im Jahr gemäht, um dort eine Verbuschung und die Verdrängung der Wildblumen zu vermeiden. Bei der anderen Hälfte wird darauf verzichtet.

Begründung

Durch die Nichtbearbeitung bzw. reduzierte Bearbeitung der Flächen wird CO2 eingespart. Dadurch, dass die Pflanzen ungehinderter groß wachsen können, können diese noch mehr CO2 verwerten. Dort blühende Pflanzen können die örtlichen Wildbienenvölker mit Nahrung versorgen. Zudem entsteht dadurch ein neuer, sicherer Lebensraum für Insekten.

Download:

Der Antrag, das Original, von uns.

Sitzungsvorlage zum Antrag, geschrieben von der Verwaltung, für die Kreistagssitzung – Was tatsächlich entschieden wird.

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